Die Autonation Deutschland ist die Heimat bekannter Weltmeister im Motorsport. Dass Autorennen eine der Lieblingssportarten der Deutschen ist, wundert somit die Wenigsten. Strikte Tempolimits gelten jedoch fast überall – wobei Autos oft weit höhere Geschwindigkeiten fahren können. Die Grenzen von Technik und Können auszuloten, ist reizvoll, gilt jedoch als illegales Autorennen und somit als Straftat. Welche Strafen für Sie als Beschuldigter drohen und was Sie dagegen tun können, erfahren Sie im folgenden Ratgeber.
Das Rennen im Straßenverkehr ist unter Strafe gestellt, wenn es einen wettbewerblichen Charakter hat und dazu ausgerichtet ist, Kraftfahrzeugen hohe Geschwindigkeiten zu ermöglichen. Ein Rennen benötigt mindestens zwei Teilnehmer. Allerdings stellt die Norm auch das grob verkehrswidrige und rücksichtslose Rasen einer einzelnen Person unter Strafe, wenn es ihr um die Erzielung einer höchstmöglichen Geschwindigkeit geht.
Um mit bis zu 2 Jahren Freiheitsstrafe oder Geldstrafe bestraft zu werden, muss es bei dem Rennen nicht einmal zu Gefährdung anderer kommen. Den Beteiligten oder Veranstaltern von verbotenen Kraftfahrzeugrennen entzieht der Führerscheinentzug die Fahrerlaubnis. Sofern bei einem Rennen jemand stirbt, haben Gerichte teilweise auf Mord erkannt. Bei diesem Vorwurf ist daher dringend anzuraten, sich juristischen Beistand zu suchen!
Illegale Autorennen: Zahlen und Fakten
Seit dem Inkrafttreten des neuen Paragraphen: § 315d StGB im Jahr 2017 sind in Berlin (Stand 2021) mehr als 1800 Ermittlungsverfahren eingeleitet worden. Bei fast 800 Verfahren wurde Anklage erhoben und mehr als 350 Verfahren rechtskräftig abgeschlossen. Im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein Westfalen sind schon ein Jahr nach der Gesetzesänderung 2017 im Jahr 2018 von der Polizei 474 illegale Autorennen registriert worden. Eine Steigerung von 40 % gegenüber 2017. Im Jahr 2019 stieg die Anzahl dann weiter auf 659 Fälle.
In den meisten Bundesländern ist die Zahl der Ermittlungsverfahren wegen Straßenrennen im letzten Jahr angestiegen. In Bayern verdoppelte sich die Zahl der Fälle von 311 auf 466. Insgesamt wurden in den neun Ländern, in denen eine Statistik über Autoren Verfahren geführt wird, rund 1900 Verfahren registriert – 700 mehr als im Vorjahr. Das heißt, dass nach Einführung des Rennparagraphen keine signifikante Abschreckwirkung erfolgt ist, sondern sogar mehr Strafverfahren durchgeführt werden. Allerdings können auch die steigenden Zahlen von Strafverfahren wegen Autorennens mit dem gesteigertem Ermittlungsdruck der Behörden Zusammenhängende sein sowie mit einer höheren Anzeigenquote verdeckter Tatbestände . Somit lässt sich aus den Zahlen nicht unbedingt ableiten, ob tatsächlich eine steigende Anzahl von Lernvorgängen vorliegt.
Was ist ein illegales Autorennen?
Verbotene Kraftfahrzeugrennen sind nach § 315d StGB strafbar. Wer ein solches Rennen ausrichtet, durchführt oder daran teilnimmt, muss mit strafrechtlichen Konsequenzen rechnen. Als Straßenrennen werden Wettbewerbe bezeichnet, in denen durch das Erreichen einer möglichst hohen Geschwindigkeit ein Sieger ermittelt wird. Es kann sich dabei um organisierte Rennen mit Start und Ziel handeln, doch auch „wilde Rennen“ werden bestraft. Ein Beispiel sind Zufallsbekanntschaften an der Ampel mit dem Ziel, so schnell wie möglich zu beschleunigen.
Es ist nicht erforderlich, dass mehrere Menschen am unerlaubten Straßenrennen teilnehmen. Selbst wenn man alleine fährt, kann man strafrechtlich belangt werden. Laut § 315d des Strafgesetzbuchs müssen vier Kriterien erfüllt sein, um eine Straftat zu begehen. Dazu gehört, dass der Fahrer sich rücksichtslos und gegen die Verkehrsregeln verhält, mit überhöhter Geschwindigkeit fährt und versucht, eine möglichst hohe Geschwindigkeit zu erreichen.
Wo ist die Grenze zwischen sportlicher Fahrweise zur strafbaren Fahrweise?
Nicht nur die Fahrer können für grobe Verstöße zur Rechenschaft gezogen werden, sondern auch Organisatoren, Zeiterfasser und Streckenposten sind strafrechtlich ebenso verantwortlich – was jedoch in der Regel keine Konsequenzen nach sich zieht. In größeren Rahmen, wie etwa dem der illegalen Gumball 3000 Veranstaltung, ist dies jedoch von entscheidender Bedeutung.
Der juristisch korrekte Begriff für illegale Autorennen ist „Verbotene Kraftfahrzeugrennen“. Diese werden im neuen § 315d StGB geregelt. Der neue Paragraph wurde nach in der Öffentlichkeit und den Boulevardmedien zunehmend intensiv wahrgenommenen illegalen Autorennen, bei denen Unbeteiligte getötet oder schwer verletzt wurden, geschaffen. Hierbei bewegte die Allgemeinheit vor allem schwerwiegende Unfälle nach Autorennen in Berlin und Köln, bei denen es zu eher mild empfundenen Urteilen kam. Die Ahndung als bloße Ordnungswidrigkeit wurde nicht mehr als ausreichend gesehen. Bis dahin sah die bußgeldrechtliche Regelung lediglich 400 € Geldbuße und einen Monat Fahrverbot vor. Initialzündung für das neue scharfe Gesetz dürfte die „Mutter aller Rennens“: der Berliner Ku’damm-Raserfall gewesen sein, den wir hier im Folgenden noch genauer unter die Lupe nehmen. Zielsetzung des neuengesetz sollte ein entschlossenes Vorgehen gegener `Raser-Szene ́ überzeugend.
Straßenrennen: das neue Gesetz
Der juristisch korrekte Begriff für illegale Autorennen ist „Verbotene Kraftfahrzeugrennen“. Diese werden im neuen § 315d StGB geregelt. Der neue Paragraph wurde nach in der Öffentlichkeit und den Boulevardmedien zunehmend intensiv wahrgenommenen illegalen Autorennen, bei denen Unbeteiligte getötet oder schwer verletzt wurden, geschaffen. Hierbei bewegte die Allgemeinheit vor allem schwerwiegende Unfälle nach Autorennen in Berlin und Köln, bei denen es zu eher mild empfundenen Urteilen kam. Die Ahndung als bloße Ordnungswidrigkeit wurde nicht mehr als ausreichend gesehen. Bis dahin sah die bußgeldrechtliche Regelung lediglich 400 € Geldbuße und einen Monat Fahrverbot vor. Initialzündung für das neue scharfe Gesetz dürfte die „Mutter aller Rennens“: der Berliner Ku’damm-Raserfall gewesen sein, den wir hier im Folgenden noch genauer unter die Lupe nehmen. Zielsetzung des neuengesetz sollte ein entschlossenes Vorgehen gegener `Raser-Szene´ überzeugend
Nach einer ausführlichen Diskussion im Juni 2017 wurde im Bundestag der neue Paragraph eingeführt, der eine starke Strafverschärfung bedeutet. Zudem wurden in einigen Großstädten Sonderkommissionen für Autorennen (Soko Rennen) bei der Polizei geschaffen, die seitdem in Zivilfahrzeugen Schwerpunktkontrollen an Brennpunkten für Autorennen durchführen. Unserer Erfahrung nach bringt die Soko Rennens momentan in hohem Maße nicht nur deutliche Fälle, sondern auch vermehrt zweifelhafte Grenzfälle zu bloßer Geschwindigkeitsüberschreitung zur Anzeige.
Körperverletzung im Verkehr – welche Strafe droht?
Wenn es im Straßenverkehr zu einer Verletzung anderer kommt, kann dies eine Körperverletzung sein. Wenn durch eine Handlung bewusst große körperliche Schmerzen oder Verletzungen zugefügt werden, handelt es sich um eine vorsätzliche Körperverletzung nach § 223 StGB. Das kann vorliegen, wenn zum Beispiel ein Unfall willentlich herauf provoziert wird, bei dem sich ein anderer verletzt.
Wahrscheinlicher ist es aber, dass sich ein Beteiligter objektiv sorgfaltswidrig verhält und Straßenverkehrsregeln nicht beachtet. Durch den Verkehrsverstoß entsteht ein Unfall, der auch subjektiv vorwerfbar ist. Damit handelt es sich bei der Verletzung des anderen um eine fahrlässige Körperverletzung nach § 229 StGB.
Wer an einem verbotenen Kraftfahrzeugrennen teilnimmt oder es organisiert, riskiert empfindliche Strafen. Laut Gesetz können die Teilnehmer und Veranstalter mit einer Freiheitsstrafe von bis zu zwei Jahren oder einer Geldstrafe rechnen. Wenn dabei die Gesundheit oder das Leben anderer Menschen oder bedeutende materielle Werte gefährdet werden, hängt das Strafmaß davon ab, ob der Täter fahrlässig oder vorsätzlich gehandelt hat. Bei fahrlässiger Begehung ist mit einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren oder einer Geldstrafe zu rechnen.
Die weiteren Konsequenzen eines unerlaubten Rennens
Wenn Sie wegen eines Verkehrsdelikts verurteilt werden, drohen Ihnen nicht nur Geld- und mögliche Freiheitsstrafen. Auch Punkte und Fahrverbote können Sie erwarten, falls Sie sich wegen illegalen Autorennens verantworten müssen. In minder schweren Fällen kann ein Fahrverbot von mindestens einem Monat bis zu maximal sechs Monaten verhängt werden. Dies zieht außerdem zwei Punkte in Flensburg nach sich.
In manchen Fällen wird die Fahrerlaubnis entzogen und der Führerschein ganz eingezogen. Die Sperrfrist, um die Fahrerlaubnis wieder zu erlangen, beträgt dann mindestens sechs Monate, unter Umständen aber auch maximal fünf Jahre. Wurde die Fahrerlaubnis in den letzten drei Jahren schon einmal entzogen, beläuft sich die Sperrfrist auf mindestens ein Jahr. In Extremfällen ist sogar der Entzug der Fahrerlaubnis auf Lebenszeit möglich. Oft werden an die Wiedererlangung des Führerscheins Auflagen geknüpft – zum Beispiel die Teilnahme an der Medizinisch-Psychologischen Untersuchung (MPU). „In jedem Fall erhalten Sie dann statt zwei sogar drei Punkte in Flensburg .“
Zahlt die Versicherung bei illegalen Autorennen?
Wird durch grob fahrlässiges Verhalten ein Unfall verursacht, müssen sich Kaskoversicherer regelmäßig nicht leisten. Per Definition liegt grobe Fahrlässigkeit vor, wenn in besonderer Weise die Straßenverkehrsregeln verletzt werden, die gebotene Sorgfalt in hohem Maße außer Acht gelassen wird oder nicht beachtet wird.
Bei einem illegalen Autorennen ist grobe Fahrlässigkeit anzunehmen. Dementsprechend muss der Täter auf seinem Schaden sitzen bleiben. Auch andere unbeteiligte Geschädigte können Schadensersatzleistungen von der Kfz-Haftpflichtversicherung des Reiseteilnehmers erhalten, da dieser sich durch Teilnahme am Rennen „versicherungswidrig“ verhalten hat. Allerdings wird die Haftpflicht regelmäßig versuchen, den versicherten Verursacher in Regress zu nehmen – was zum finanziellen Ruin führen kann.
Anwaltliche Unterstützung bewahrt Sie vor hohen Strafen und dem dauerhaften Verlust der Fahrerlaubnis
Es ist schwierig zu entscheiden, ob ein illegales Rennen tatsächlich vorliegt. Entscheidungen in solchen Fällen basieren auf Indizien. Mit Hilfe eines erfahrenen Anwalts für Verkehrsrecht besteht die Möglichkeit, sich gegen solche Anschuldigungen zu verteidigen und somit den Vorwurf einer Straftat zu vermeiden.
Die Entscheidung zwischen Straftat und Ordnungswidrigkeit bei illegalen Kraftfahrzeugrennen rettet nicht nur Geld- oder Freiheitsstrafen. Auch Fahrverbote, der fünfjährige Verlust der Fahrerlaubnis oder die Beschlagnahmung des Wagens sind dann kein Thema mehr.
Möchten Sie Ihren Sachverhalt unverbindlich prüfen lassen, oder einen Termin vereinbaren?